20.02.2010

Verkettung



Auf dem Abort er verweilte,
als sich der Reissverschluß verkeilte.
Die Vorhaut sich darin verfing,
welche aus dem Schlitze hing.

Das gute Stück, nun abgedrückt,
da durch die Hose eingezwickt,
aus ebensolcher ward gequollen,
weil doppelt so groß angeschwollen.

Aprupt er sich nach vorne beugte
und den Schmerzesherd beäugte.
Den Vorsprung dabei er vergaß,
den die Wand vor ihm besaß.

Der Schädel an die Wandung stieß.
Sich diese als stabil erwies.
Die Beule, die sie ihm bescherte,
verursacht wurde durch die Härte.

Als wär's noch immer nicht genug,
in seine Hüfte wie ein Pflug,
der Griff, befestigt an der Wand,
erbarmungslos hat sich gerammt.

Die Sache wurde ihm zuviel.
Jäh' er nun zu Boden fiel.
Obwohl die Sturzhöh' eher klein,
brach er trotzdem sich das Bein.

Begünstigt durch die Seifentropfen,
die aus dem Seifenspender tropften,
er in die Pinkelrinne glitt.
Schützend seine Hand im Schritt.

Endlich schwanden ihm die Sinne.
Sein Leid gemildert in der Rinne.
Ein Rinnsal hatte ihn umspült,
als er sich nun ruhig verhielt.

Indes, er lag da nun und träumte,
Urin sich um sein Haupte säumte.
Es tat nun langsam aber sicher,
Rettung not, weil sonst verblich er.

Wenn er länger dort noch läge,
sein Puls nicht lange weiterschläge.
Eine Zelle nach der anderen,
begänne aus dem Hirn zu wandern.

Durch Zufall oder aber Glück,
die Türe offen war ein Stück.
Ein Passant, grad am Passieren,
ihn siechen sah auf allen Vieren.

So kam es, daß am End vom Lied,
der arme Tropf nicht liegen blieb.
Es war nun doch erhoffte Rettung
das letzte Glied in der Verkettung.